EIN GESPRÄCH MIT MANFRED SCHMIDT
In der Welt der Kunst ist der Weg oft ebenso bedeutend wie das Ziel. Für den Künstler Manfred Schmidt, dessen Wurzeln in der Kunstakademie Düsseldorf liegen, ist dieser Weg ein lebendiger Organismus, vergleichbar mit einem Baum, dessen Äste sich in verschiedene Richtungen bewegen. „Wenn man offen ist, hält man öfters an und biegt auch manchmal ab“, erklärt er. Die Metapher beschreibt nicht nur seine künstlerische Entwicklung, sondern auch die ständige Suche nach neuen Ausdrucksformen.
Obwohl die ersten Jahre an der Akademie für ihn wichtig waren – vor allem durch den Austausch mit Kommilitonen und Professoren – betont er, dass die wahren Anregungen oft außerhalb des traditionellen Kunstbetriebs lagen. Es ist diese Unabhängigkeit von konventionellen Strukturen, die seinen kreativen Prozess prägt. „Man hat sein eigenes Magnetfeld“, sagt er und deutet damit auf die individuelle Natur des Schaffens hin.
Ein entscheidender Moment in seiner Entwicklung war die Erkenntnis, dass Intuition eine zentrale Rolle spielt. „Ich sehe den künstlerischen Weg aus der Distanz“, reflektiert er und kommt auf das Bild des wachsenden Baumes zurück: „Jeder Ast steht für eine Entscheidung oder eine Wendung im Leben.“ Diese Sichtweise hat nicht nur seine Herangehensweise an die Malerei geprägt (er malt jeden Tag gleich mehrere Bilder, als seien sie Früchte, die der Baum hervorbringt), sondern auch seine Verbindung zur Natur gestärkt.
Sein Herz schlägt für seinen Garten im Bergischen Land, der für ihn Ort der Inspiration und des Schaffens ist. Hier kultiviert er über 100 verschiedene Pflanzen und lässt die Bäume individuelle Richtungen einschlagen: „So entsteht ein sich stetig wandelndes Gebilde, das nicht nur das Auge ansprechen soll, sondern auch Raum für andere Kreaturen schafft“, erklärt er leidenschaftlich. Diese Nähe zur Natur spiegelt sich auch in seiner Kunst wider – neben der gegenständlichen Malerei arbeitet er ebenso abstrakt und baut Skulpturen, am liebsten, wenn Glyzinien oder wilder Wein den Dialog mit den Objekten noch befördern.
Manfred Schmidts Reise zeigt den Einfluss von persönlichen Erfahrungen und Umgebungen auf das künstlerische Schaffen. Sein Werk ist nicht nur von Farben und Formen geprägt, sondern auch von den Geschichten und Erlebnissen, die ihn umgeben haben. In einer Welt voller Ablenkungen bleibt er dem Wesentlichen treu: dem Dialog zwischen Mensch und Natur sowie dem ständigen Streben nach neuen Ausdrucksformen. Sein künstlerischer Weg bleibt spannend und vielversprechend – ein Baum voller Möglichkeiten.
Manfred Schmidt ist Dozent an der Melanchthon-Akademie und bietet folgende Kurse an:
Fr., 07.02.2025, 18:00–20:15 Uhr
Malen am Abend mit Aquarellfarben und Gouache
Wir erproben die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten mit leuchtenden wasserlöslichen Farben auf unterschiedliche Weise: abstrakte Farbverläufe, Porträts, Landschaften und Atmosphären. Der erfahrene Dozent holt Sie da ab, wo Sie mit Ihrer Erfahrung beim Malen stehen, und führt Sie zu erstaunlichen Resultaten. Bitte bringen Sie vorhandenes Malmaterial mit!
3 Termine | 36,00 € | Nr. 7134F
Sa., 15.03.2025, 10:00–14:00 Uhr
Garantiert Malen und Zeichnen lernen – Lernen zu klassischen Motiven der gegenständlichen Malerei
Die Lehrmethoden der amerikanischen Zeichenlehrerin und Psychologin Betty Edwards werden hier vorgestellt und eingeübt. Darauf aufbauend widmen wir uns den klassischen Motiven der gegenständlichen Malerei (Stillleben, Landschaft, Porträt und Akt). Bitte bringen Sie vorhandenes Mal- und Zeichenmaterial mit (Gouache, Aquarell, Pinsel, Stifte). Einfaches Papier und verschiedenfarbige Kreiden werden gestellt.
2 Termine | 64,00 € | Nr. 7135F