Am 3. Sept. 24 gaben wir Ihnen die Gelegenheit, zum Semesterauftakt einige der versteckten Innenhöfe des historischen Kartäusergeländes zu erkunden und dabei in die Welt der Literatur einzutauchen. In der malerischen Umgebung der Kölner Südstadt präsentierten die Studienleiter:innen der Akademie eine Auswahl ihrer Lieblingsbücher und kündigten dazu passende Veranstaltungen im neuen Semester an. Eine Bildauswahl der Reise durch Literatur und Raumerkundung dieses wunderbaren Tages finden Sie hier.

Die stimmungsvollen Höfe des Kartäusergeländes boten den idealen Rahmen, sich von den vorgestellten Texten inspirieren zu lassen und in den Zwischenräumen des Alltags neue Klänge zu entdecken.
So widmete Antje Rinecker sich in ihrer Buchvorstellung „Der Tod des Ketzers“ von Peter Tremayne der atemberaubenden Natur Irlands, der ebenso erstaunlichen Kultur und Spiritualität des Landes im 6. Jahrhundert – und der Lösung eines Kriminalfalls.
In Lea Brauns Buchvorstellung „Zeit der Verluste“ von Daniel Schreiber ging es um die Auseinandersetzung und den Umgang mit Verlust in der Unbeständigkeit der Welt und die private und gesellschaftliche Fähigkeit zu trauern.
Martin Bock thematisierte mit seiner Vorstellung von Immanuel Kants „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ die Modernität Kants, der als (gelegentlicher) Billardspieler und „Gottesdienstmeider“ trotzdem um die „Heiligkeit“, also die absolute Verbindlichkeit von Geboten und Menschenrechten, wusste. Kant war strikt der Meinung, dass die überkommenen Konfessionen sich auflösen sollten, weil sie bloß einen menschlichen ‚Standpunkt‘ tragen

Dorothee Schaper brachte uns mit ihrem Buch „Trotzdem Sprechen“ von Lena Gorelik und anderen die These „Trotzdem Sprechen ist die greifbarste Utopie dieser Tage“ näher und den Versuch, in polarisierten und aufgeheizten Zeiten, in denen uns oft die Worte fehlen, am gemeinsamen Gespräch festzuhalten.
Stefan Hößl beschäftigte sich in seiner Buchvorstellung „Desert Insurgency: Archaeology, T. E. Lawrence, and the Arab Revolt“ von Nicholas J. Saunders mit der arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich vor etwa hundert Jahren, die die Entstehung nationalstaatlicher Strukturen auf der arabischen Halbinsel maßgeblich beeinflusst haben und so den Urgrund auch heute noch aktiver Konflikte in der Region bilden.
Auch Lena Feldes Buch „Nachleben“ von Abdulrazak Gurnah führte in die Zeit des 1. Weltkriegs, allerdings auf einen anderen Kontinent: In diesem Beitrag zur postkolonialen Literatur wird ein Ausschnitt der Geschichte der Afrikanischen Kolonialisierung in afrikanischer Erzähltradition und aus afrikanischer Perspektive beschrieben.

Im Anschluss gab es wie immer noch ein geselliges Brot zum Buche.

Wir haben an dem Abend viele Anregungen  und Inspirationen aus guten Büchern erhalten. Diese Erfahrung möchten wir auch anderen Menschen in diesem Fall Kindern und Jugendlichen im Iran ermöglichen. Deshalb möchten wir Ihnen das Projekt ‚lies mit mir‘ ans Herz legen.
Eine Initiative von iranischen Frauen, die hochwertige und phantasievolle Kinderbücher iranischen Kindern besonders in entlegenen Dörfern  in Bücherkoffern und kleinen Bibliotheken zu Verfügung stellen und selber vorlesen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie als Würdigung unseres Brot und Buch-Abends diese Initiative mit einer Spende unterstützen. Auf dem Flyer finden Sie weitere Informationen zum Projekt und Unterstützungsmöglichkeiten.

Vielen Dank im Voraus.

Wer noch mehr über Geschichten des Kartäusergeländes und seinem  Umfeld erfahren möchte, ist am 8.9. um 16h herzlich eingeladen, die Geschichte von Pfarrer Georg Fritze und Familie Heymann auf dem Gelände zu erkunden. Herzlich willkommen. Weitere Informationen hier.