Kategorie: Theologie treiben (Seite 2 von 3)

Verwandlung der Mächte

Der 2012 verstorbene amerikanische Theologe Walter Wink hat den Begriff vom „Mythos der erlösenden Gewalt“ geprägt und die biblischen Rede von „Mächten & Gewalten“ genutzt, um heutige Machtstrukturen verstehen und transformieren zu können. Die Quintessenz seiner Forschung ist 2014 auf deutsch unter dem Titel „Verwandlung der Mächte“ erschienen. Mit diesem Buch setzte die breitere Wahrnehmung von Wink in Deutschland ein. In kurzer Zeit ist das Buch zu einem modernen Klassiker der Theologie der Gewaltfreiheit geworden.
Zum zehnten Todestag von Walter Wink spüren wir seiner vielfältigen Wirkungsgeschichte in Deutschland nach und fragen nach ihrem Potential für unsere Theologie und unser Engagement. Dazu haben wir Menschen eingeladen, die berichten, was sie von Walter Wink gelernt haben und wie sein Werk sie geprägt hat. Danach diskutieren wir gemeinsam, welche „Mächte & Gewalten“ heute das Leben bedrohen und wie wir Winks Überlegungen zu einem engagiert-transformativen Zugang zur Bibel nutzen können: um die Mächte mutig zu konfrontieren und letztlich zu ihrer Erlösung beizutragen.
Eine Veranstaltung vom Ökumenischen Institut für Friedenstheologie, dem Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und der Melanchthon Akademie Köln.

Unsere Impuls-Geber:innen:

Dr. Julia Lehnen-Volmer, Theologin und Schriftstellerin. „Interaktionale Bibelauslegung“ ist im Kohlhammer-Verlag erschienen.

Dr. Peter Aschoff,evangelischer Pfarrer in Nürnberg, langjähriger Leiter der Elia-Gemeinschaft in Erlangen, bloggt auf peregrinatio.net.

Johanna Tschautscher, Schriftstellerin, Regisseurin und Filmemacherin aus Linz/Österreich. 2016 hat sie den Essay-Film „Vom Mythos der erlösenden Gewalt“ veröffentlicht. 

Dr. Tobias Faix, Professor an der CVJM-Hochschule Kassel und Initiator des Masterstudiengangs Transfromationsstudien. Das eingeblendete Bild ist von Ghazwam Assaf.

Miriam Meyer, Studentin im Master-Studiengang Transformationsstudien an der CVJM-Hochschule Kassel und Mitglied im „Refo Moabit“.

Dr. Egon Spiegel, Professor für Praktische Theologie an der Universität Vechta.

Literatur von Walter Wink:

Walter Winks „Powers-Trilogie“: Naming the Powers, Unmasking the Powers und Engaging the Powers.

Eine leicht lesbare Zusammenfassung ist unter dem Titel The Powers That Be erschienen. Dieses Buch ist auf Deutsch erschienen als Verwandlung der Mächte: Eine Theologie der Gewaltfreiheit.

Weiterführende Hinweise – allesamt von Walter Wink geprägt:

Aktiv gewaltfrei: Die neue Kampagne von Pax Christi, die sich direkt auf Winks „Mythos der erlösenden Gewalt“ bezieht.

Stir Up Peace: Videoserie zur Logik und Praxis gewaltfreien Widerstands mit vielen Geschichten und Konzepten, sowie Diskussionsfragen.

Radical Discipleship ist eine der Orte, wo Winks theologisch-aktivistische Arbeit weitergeführt wird.

Hervorzuheben ist auch das Geez Magazine, es gab dort eine ganze Ausgabe zu den „Mächten“.

Bill Wylie-Kellerman, Pastor aus Detroit, entwickelt „liturgisch-direkter Aktionen“. Auf seiner Webseite sind viele seiner Texte frei verfügbar. Empfehlenswert ist sein Buch: Powers in Particular: A Practical Theology of the Powers.

Happy Birthday, Philipp Melanchthon!

Am 16.2.1497- also genau vor 525 Jahren – wurde unser Namensgeber Philipp Melanchthon geboren. Als Reformator bewegten seine Ideen nicht nur die Kirche, sondern auch Städte, Schulen und Universitäten. Zudem verfasste er das erste evangelische Glaubensbekenntnis, die Confessio Augustana. Die Ideen von Philipp Melanchthon lassen sich auch im Hier und Jetzt entdecken. Unsere Studienleiter:innen fassen in diesem kleinen Film Ihre Wünsche an Philipp Melanchthon zusammen.

Zu dem hat Dr. Thorsten Latzel, der Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland, uns ein Grußwort übermittelt, über das wir uns sehr freuen! Darin hat er
unser Engagement als Stadt-Akademie in Köln und Region mit diesem großen Namen
auf den Punkt getroffen.

Introversion und Extraversion – zwei im Alltag häufig missverstandene Begriffe C. G. Jungs

Jeder benutzt heutzutage ganz selbstverständlich die Begriffe „introvertiert“ und „extravertiert“ bzw. „Introversion“ und „Extraversion“, um sich und andere damit zu charakterisieren. Diese Begriffe werden jedoch oft falsch verstanden und angewendet. Schnell kann nämlich anstelle einer adäquaten Charakterisierung eine Beurteilung entstehen, die der Persönlichkeit gar nicht entspricht, was sowohl weitreichende negative Folgen für das Selbstverständnis des betreffenden Menschen haben kann als auch für die Art und Weise, wie er von seinen Mitmenschen gesehen wird. Durch die verzerrte Selbstwahrnehmung kann die ganze Entwicklung eines Menschen eingeschränkt werden, wie am Beispiel einer pseudo-introvertierten jungen Frau gezeigt werden soll. Als Kind von Einwanderern war sie ihre ganze Kindheit und Jugend hindurch sehr schüchtern gewesen, und sie glaubte von sich selber, sie sei introvertiert. Eigentlich handelte es sich aber um eine ausgesprochen extravertierte Frau, die jedoch aufgrund ihrer unablässigen Charakterisierung als „introvertiert“ seitens der Eltern, Lehrer und Vorgesetzten schließlich selbst von ihrer Introvertiertheit überzeugt war und sich deshalb auch an der Universität und dann im beruflichen Umfeld so verhielt, wie sie glaubte, sich als Introvertierte benehmen zu müssen – und dies zu ihrem Schaden.

Noch einmal: Assistierter Suizid. Ein Zwischenruf von Pfarrer Dr. Rainer Stuhlmann

„Assistierter Suizid. Wie geht es nach dem Urteil des BVG vom Februar 2020 weiter?“ Zwar nicht der gegenwärtige Ratsvorsitzende der EKD, wohl aber einige seiner Vorgänger kamen in den letzten Monaten in der Melanchthon-Akademie zu diesem Thema zu Wort. Ihre Argumentation hat immer die gleiche Struktur. Ihre ethische Beurteilung der Hilfe zum Suizid wird getrübt durch eine unklare ethische Beurteilung des Suizides selbst. Sie geben sich kritisch gegenüber der traditionellen kirchlichen und theologischen Verurteilung des Suizids als „Selbstmord“. Aber bei genauerem Hinsehen ist die kirchliche Verurteilung der Selbsttötung heute nur weniger drastisch. Auch ihre Argumente laufen letztlich auf nichts anderes hinaus als eine moralische Nötigung, den Tod zu empfangen, statt ihn sich zu geben.

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Kirche und Lachen sind kein Widerspruch – 30 Jahre Klüngelbeutel

Ulrike und Wolfram Behmenburg, Urgesteine des Kirchenkabaretts „Klüngelbeutel“ und der ersten alternativen evangelischen Karnevalssitzung, der PROT’sSitzung, gehen in den Ruhestand und verlassen Köln zugunsten von Leipzig, wo Kirchenkabarett in kleinerem Rahmen weitergeführt werden könnte, wie Ulrike Behmenburg verrät. Etwas Neues in einer spannenden neuen Stadt anfangen, möchte das Ehepaar und hofft, dort Wurzeln zu schlagen.
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Sind Kirchen systemrelevant? Vortrag von Prof. Dr. Ulrich H.J. Körtner

Die Corona-Pandemie hat uns schlagartig bewusst gemacht, welche Systeme, Institutionen und Berufsgruppen, wenn es in ernsten Krisenzeiten hart auf hart kommt, wirklich wichtig sind. „Systemrelevanz“ ist der neue Wertmaßstab im gesellschaftlichen Kampf um Aufmerksamkeit und Anerkennung. Wer ihm nicht gerecht wird, ist augenscheinlich systemirrelevant.Vor diesem Hintergrund, sowie der aktuellen Entwicklung der Kirchenmitgliederzahlen fragt der Theologe Prof. Dr. Ulrich Heinz Jürgen Körtner  nach der Relevanz von Kirche. Den vollständigen Vortrag erhalten Sie mit einem Klick auf diesen Satz.

Gott, das Virus, Karl Barth und wir! Vortrag von Prof. Dr. Ralf Frisch

Vor einhundert Jahren erinnerte Karl Barth die Theologie und die Kirche seiner Zeit an etwas oder besser gesagt an jemanden, den sie vergessen hatten: an Gott. Diese Erinnerung ist auch heute bitter nötig. Denn es scheint, als würde die evangelische Theologie unserer Gegenwart unter einer großen Sprachlosigkeit im Blick auf die letzten Dinge leiden. Gerade die Corona-Krise bringt es an den Tag, wie groß die Gefahr des modernen Protestantismus ist, sich in einen Humanismus empathischer Zwischenmenschlichkeit aufzulösen. Und es steht zu befürchten, dass Kirche und Theologie bald am Ende sein werden, wenn sie am Ende nicht mehr zu sagen haben, als dass Gott keine anderen Hände als unsere Hände hat. – Den vollständigen Vortrag erhalten Sie mit einem Klick auf diesen Satz.

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